Auch im Schiffsverkehr gibt es ab 2025 verbindliche Einsparziele, so beispielsweise für die Treibhausgasintensität der Energie, die an Bord von Schiffen verwendet wird, oder die Verpflichtung von Landstrom während der Hafenliegezeit ab 2030. Zudem strebt die Internationale Seeschifffahrt an, ihre Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 bilanziell völlig zu vermeiden. Um die Ziele zu erreichen, ist die Branche kurz- und langfristig auf erneuerbare Kraftstoffe angewiesen. Die meistdiskutierten Kraftstoffkandidaten in der Schifffahrt sind dabei syn/bio LNG, Methanol und Ammoniak sowie Biokraftstoffkomponenten. Der Innovationsschwerpunkt Schiffsverkehr wird gemeinsam vom Lehrstuhl für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren der Universität Rostock und der Rolls-Royce Solutions GmbH bearbeitet.

Handlungsfelder:

  • betrachtet werden die seeverkehrsspezifischen staatlichen Regelungen und Gesetze auf nationaler, EU- und internationaler Ebene zur Reduzierung von Treibhausgas- und Schadstoffemissionen.
  • darüber hinaus werden sowohl Themen bei der Nachhaltigkeitszertifizierung sowie energiesteuerrechtliche Fragestellungen erörtert.
  • zudem geht es um die Analyse der technischen Umsetzung und den Markthochlauf von Sustainable Marine Fuels (SMF) und ihrer Kompatibilität mit im Markt verbreiteter Infrastruktur und traditionellen Schifffahrtskraftstoffen.
Schiffstau im Hafen
DLR-Kurzstudie

Zukünftige maritime Treibstoffe und deren mögliche Importkonzepte

Zur Studie

NOW-Factsheet zur EU-Verordnung EUFuel Maritime

Die neuen Vorgaben gelten für Schiffe mit einer Bruttoraumzahl über 5.000, die in Häfen im Hoheitsgebiet eines EU-Mitgliedstaats einlaufen, aus ihnen auslaufen oder sich dort aufhalten, zudem gilt für Container- und Passagierschiffe eine Landstrompflicht ab 2030. Der Einsatz von synthetischen Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien wird für die Schifffahrt gezielt gefördert. Lesen Sie hier das Factsheet der NOW GmbH, die für die Bundesregierung Förderprogramme im Bereich klimafreundliche Mobilität und Energie koordiniert.

Gut zu wissen:

 

Für die Anwendung der SMF sind - basierend auf dem heutigen Stand der Technik - vor allem Dual-Fuel-Motoren geeignet. Diese verfügen über erhöhte Variabilitäten der Zündungseinleitung durch eine Pilotkraftstoffeinspritzung und damit über die Fähigkeit zur kraftstoffspezifischen Anpassung an den jeweiligen Primärkraftstoff.

 

Zusätzlich bietet dies perspektivisch die Voraussetzung zur Entwicklung eines sogenannten Vielstoffmotors, der durch die Nutzung von zwei bis drei unterschiedlichen Primärkraftstoffen deutlich unabhängiger von möglichen Bereitstellungsengpässen oder Qualitätsschwankungen während des Transformationsprozesses im maritimen Sektor sein könnte.

 

InoFuels bietet die Möglichkeit, die zur Anwendung der SMF in DF-Motoren notwendigen Entwicklungs- und Forschungsbedarfe abzuleiten und entsprechende Projektansätze zu formulieren.