Zentrale Herausforderungen
Im Vergleich zu anderen Anwendungen benötigt der Straßenverkehr heute die meiste Energie. Die größten Verbräuche verzeichnet dabei der Güter- und der Individualverkehr. Hinzu kommen Off-Road Anwendungen. Ein wesentlicher Faktor ist die Wirtschaftlichkeit: Synthetische Kraftstoffe sind derzeit noch deutlich teurer als fossile Alternativen, was ihren breiten Markthochlauf erschwert. Hinzu kommt der Infrastrukturbedarf - von Tankstellennetzen über Logistikstrukturen bis hin zur flächendeckenden Verfügbarkeit. Parallel dazu besteht eine hohe technologische Vielfalt, da Pkw-, Lkw- und Bahnsektor jeweils unterschiedliche Anforderungen an Kraftstoffe und Antriebssysteme stellen. Ein weiterer Engpass ergibt sich durch die Ressourcenkonkurrenz mit anderen Sektoren, etwa der Energieerzeugung. Zudem verläuft der Hochlauf der Produktionskapazitäten bislang nur langsam, was insbesondere für den Einsatz in Bestandsflotten zu einem zunehmenden Problem werden kann. Klar ist bereits jetzt, dass reFuels, neben der Elektrifizierung des Verkehrs, einen Lösungsbeitrag zur Defossilisierung dieses Anwendungsbereichs liefern werden müssen.
Arbeitsweise des Innovationsschwerpunkts
Untersucht wird, wie sich erneuerbare Kraftstoffe technisch, ökologisch und regulatorisch in bestehende Verkehrssysteme integrieren lassen. Als alternative Kraftstoffe werden vor allem Drop-In Kraftstoffe innerhalb der bestehenden Kraftstoffnormen diskutiert. Darüber hinaus existiert mit HVO auch ein Kraftstoff für den bereits eine entsprechende Norm geschaffen wurde. Ein zentraler Aspekt ist die Bewertung von Emissionsveränderungen, insbesondere hinsichtlich Zusammensetzung, Umweltwirkungen und technischer Konsequenzen. Darüber hinaus erfolgt eine Analyse des Markthochlaufs synthetischer Kraftstoffe im straßengebundenen Schwerlastverkehr und im nicht elektrifizierten Schienenverkehr. Dabei werden auch regulatorische, betriebliche und technologische Rahmenbedingungen für den Einsatz in Pkw-, Lkw- und Zuganwendungen berücksichtigt.
Der Innovationsschwerpunkt Straße & Schiene wird gemeinsam vom Institut für Kolbenmaschinen am Karlsruher Institut für Technologie der Volkswagen AG und der Porsche AG bearbeitet.
Auch der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) steht dem Hochlauf von reFuels positiv gegenüber. Mit Blick auf den nicht unerheblichen Kraftstoffverbrauch von in Deutschland betriebenen Landmaschinen und Traktoren hat der Verband gerade ein Video auf der Plattform YouTube geteilt, das die Vorteile eines breiten Einsatzes von reFuels in der Landwirtschaft bewirbt.

