So geht es 2025 mit InnoFuels weiter

Neue Workshops, spannende Studien und internationale Vernetzung – InnoFuels startet 2025 voller Energie! Wie gelingt der Hochlauf erneuerbarer Kraftstoffe? Welche Schritte stehen als Nächstes an? Ein Interview mit Projekt-Koordinator Dr. Olaf Toedter gibt spannende Einblicke in die Vision und die nächsten Meilensteine.

Das Projekt InnoFuels läuft seit Februar 2023. Wie weit sind Sie mit Ihren Aufgaben bislang gekommen?
InnoFuels ist ein Verbundprojekt mit vielen Partnern. Am Anfang stand natürlich die Herausforderung, das Projekt ins Laufen zu bringen und die Partner miteinander vertraut zu machen. Das ist mittlerweile erfolgt. Ein wichtiges Ergebnis ist z.B. die Entwicklung themenübergreifender Workshops: Ursprünglich haben wir uns in Einzelworkshops auf spezifische Fragestellungen konzentriert. Durch den kontinuierlichen Austausch und die enge Zusammenarbeit konnten wir jedoch Formate schaffen, die unterschiedliche Schwerpunkte miteinander verknüpfen und umfassendere Themen behandeln. Diese Workshops fördern nicht nur eine tiefere Zusammenarbeit, sondern helfen auch dabei, komplexe Herausforderungen ganzheitlich anzugehen.
Die Projektstruktur basiert auf einer Matrix mit sieben Schwerpunktbereichen. Hat sich dieses Modell bewährt?
Absolut. Bei einem so komplexen Thema wie Kraftstoffen braucht es beides: tiefgehende Fachexpertise in spezifischen Schwerpunktbereichen und ein starkes Netzwerk, das diese Themen miteinander verknüpft. Ein zentraler verbindender Faktor ist dabei die Plattform-Koordination, aber auch die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten. Das umfasst, wie wir die Workshops gestalten, die Ergebnisse gemeinsam diskutieren, ausarbeiten und schließlich kommunizieren. Die Struktur hat sich also als äußerst effektiv erwiesen.
Welche nächsten Schritte stehen im Projekt an?
Wir arbeiten daran, Maßnahmen zu entwickeln, die verschiedene Technologien und Anwendungen miteinander verknüpfen. Ziel ist es, zunächst innerhalb der bestehenden Regulatorik Potenziale für neue Geschäftsfelder aufzuzeigen. Gleichzeitig wollen wir internationale Vernetzungen und mögliche Weiterentwicklungen der Regulatorik berücksichtigen, um zukunftsfähige Geschäftsmodelle auszurollen.
Können Sie ein konkretes Beispiel für solche Verknüpfungen nennen?
Methanol-basierte Technologien sind ein gutes Beispiel: In der Industrie gibt es bereits etablierte Anwendungen für bestimmte Kraftstofffraktionen wie Benzin. Hinzu kommen neue Anwendungen, etwa für Jetfuel. Diese Prozesse müssen im Verbund gedacht werden. Ähnliches gilt für Fischer-Tropsch-Fraktionen. In beiden Fällen ist es wahrscheinlich, dass wir wesentliche Zwischenprodukte importieren müssen – etwa aus sogenannten Gunststandorten mit einem Überschuss an Sonne und Wind. Dort können Elektrolyse und Kraftstoffsynthese wirtschaftlich betrieben werden. Die Zwischenprodukte wie Methanol oder Fischer-Tropsch-Öl werden dann importiert, hier weiterverarbeitet und kombiniert veredelt.
Das klingt komplex. Welche Rolle spielen dabei Koppelprodukte?
Wenn wir Kraftstoffe synthetisieren, entstehen zwangsläufig Koppelprodukte – mal in größerem, mal in kleinerem Umfang, abhängig von der Prozessselektivität. Die Herausforderung besteht darin, allen Produkten, inklusive der Nebenprodukte, einen signifikanten Treibhausgas-reduzierenden Wert zuzuweisen. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Herstellungskosten, sondern entscheidet letztlich auch über die Wirtschaftlichkeit der Geschäftsmodelle.