Im Projekt InnoFuels geht es darum, den schnellen Hochlauf strombasierter Kraftstoffe und fortschrittlicher Biokraftstoffe greifbar zu machen, um in der Folge allen interessierten Akteuren mögliche Planungsansätze anbieten zu können. Ziel ist die Vernetzung, Weiterentwicklung und das Schaffen von Rahmenbedingungen. Die Plattform vereint verschiedene Forschungseinrichtungen, Hersteller aus der Automobil-, Flug- und Schifffahrtsbranche, Energielieferanten sowie Bundes- und Landesministerien. Daneben sind weitere assoziierte Partner mit an Bord, um auch von deren Erfahrungsschatz zu profitieren. Das Projekt ist in insgesamt sieben aufgabenspezifischen Innovationsschwerpunkten organisiert.

Sieben Säulen und ein breites Bündnis aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik

InnoFuels ist die erste und bislang einzige Vernetzungs- und Austauschplattform zu strombasierten Kraftstoffen und fortschrittlichen Biokraftstoffen. Sie bringt in insgesamt sieben Aktivitätsfeldern potentielle und assoziierte Partner zusammen und koordiniert den interdisziplinären Austausch und Wissenstransfer zwischen unterschiedlichsten Akteuren aus Wissenschaft, Unternehmen, Verbänden, Politik und Gesellschaft. Die Struktur der Plattform wird in nebenstehender Grafik erläutert. Mehr zu unseren Zielen und Aktivitäten finden Sie hier.
InnoFuels Organisationsstruktur

Mit Schwung ins neue Jahr

Neue Workshops, spannende Studien und internationale Vernetzung – InnoFuels startet 2025 voller Energie! Wie gelingt der Hochlauf erneuerbarer Kraftstoffe? Welche Schritte stehen als Nächstes an? Ein Interview mit Projekt-Koordinator Dr. Olaf Toedter gibt spannende Einblicke in die Vision und die nächsten Meilensteine.

Das Projekt InnoFuels läuft seit Februar 2023. Wie weit sind Sie mit Ihren Aufgaben bislang gekommen?
InnoFuels ist ein Verbundprojekt mit vielen Partnern. Am Anfang stand natürlich die Herausforderung, das Projekt ins Laufen zu bringen und die Partner miteinander vertraut zu machen. Das ist mittlerweile erfolgt. Ein wichtiges Ergebnis ist z.B. die Entwicklung themenübergreifender Workshops: Ursprünglich haben wir uns in Einzelworkshops auf spezifische Fragestellungen konzentriert. Durch den kontinuierlichen Austausch und die enge Zusammenarbeit konnten wir jedoch Formate schaffen, die unterschiedliche Schwerpunkte miteinander verknüpfen und umfassendere Themen behandeln. Diese Workshops fördern nicht nur eine tiefere Zusammenarbeit, sondern helfen auch dabei, komplexe Herausforderungen ganzheitlich anzugehen.
Die Projektstruktur basiert auf einer Matrix mit sieben Schwerpunktbereichen. Hat sich dieses Modell bewährt?
Absolut. Bei einem so komplexen Thema wie Kraftstoffen braucht es beides: tiefgehende Fachexpertise in spezifischen Schwerpunktbereichen und ein starkes Netzwerk, das diese Themen miteinander verknüpft. Ein zentraler verbindender Faktor ist dabei die Plattform-Koordination, aber auch die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten. Das umfasst, wie wir die Workshops gestalten, die Ergebnisse gemeinsam diskutieren, ausarbeiten und schließlich kommunizieren. Die Struktur hat sich also als äußerst effektiv erwiesen.
Welche nächsten Schritte stehen im Projekt an?
Wir arbeiten daran, Maßnahmen zu entwickeln, die verschiedene Technologien und Anwendungen miteinander verknüpfen. Ziel ist es, zunächst innerhalb der bestehenden Regulatorik Potenziale für neue Geschäftsfelder aufzuzeigen. Gleichzeitig wollen wir internationale Vernetzungen und mögliche Weiterentwicklungen der Regulatorik berücksichtigen, um zukunftsfähige Geschäftsmodelle auszurollen.
Können Sie ein konkretes Beispiel für solche Verknüpfungen nennen?
Methanol-basierte Technologien sind ein gutes Beispiel: In der Industrie gibt es bereits etablierte Anwendungen für bestimmte Kraftstofffraktionen wie Benzin. Hinzu kommen neue Anwendungen, etwa für Jetfuel. Diese Prozesse müssen im Verbund gedacht werden. Ähnliches gilt für Fischer-Tropsch-Fraktionen. In beiden Fällen ist es wahrscheinlich, dass wir wesentliche Zwischenprodukte importieren müssen – etwa aus sogenannten Gunststandorten mit einem Überschuss an Sonne und Wind. Dort können Elektrolyse und Kraftstoffsynthese wirtschaftlich betrieben werden. Die Zwischenprodukte wie Methanol oder Fischer-Tropsch-Öl werden dann importiert, hier weiterverarbeitet und kombiniert veredelt.
Das klingt komplex. Welche Rolle spielen dabei Koppelprodukte?
Wenn wir Kraftstoffe synthetisieren, entstehen zwangsläufig Koppelprodukte – mal in größerem, mal in kleinerem Umfang, abhängig von der Prozessselektivität. Die Herausforderung besteht darin, allen Produkten, inklusive der Nebenprodukte, einen signifikanten Treibhausgas-reduzierenden Wert zuzuweisen. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Herstellungskosten, sondern entscheidet letztlich auch über die Wirtschaftlichkeit der Geschäftsmodelle.

Mitmachen erwünscht!

Die Plattform InnoFuels veranstaltet regelmäßig Workshops und andere Events, die allen Interessierten offenstehen. Dabei geht es um fachlichen Input, Austausch und das Vernetzen aller Beteiligten. Gastgeber sind die einzelnen Innovationsschwerpunkte. Die Teilnahme an den InnoFuels-Workshops ist kostenlos. Hier sehen Sie die drei neuesten Veranstaltungen zum Themenbereich der erneuerbaren Kraftstoffe, weitere finden Sie auf unserer Event-Seite. Wir freuen uns auf Sie!

Umfrage-Symbolbild
Delphi-Befragung bis 28.02. verlängert

Im Anschluss an die erste Delphi-Studie zu allgemeinen Hemmnissen und regulatorischen Hürden für synthetische Kraftstoffe zu Beginn des Jahres läuft nun die zweite Runde: Delphi 2. Diese Umfrage fokussiert sich auf die wirtschaftlichen Ursachen von Markthemmnissen sowie auf praktische regulatorische Herausforderungen. Im Mittelpunkt stehen Ihre konkreten Erfahrungen und Fachkenntnisse – politische Fragestellungen bleiben dabei bewusst außen vor. Die Untersuchung greift erneut auf die vereinfachte Wertschöpfungskette zurück, um gezielt neue Erkenntnisse zu gewinnen. Wie gewohnt ist die Teilnahme anonym. Bis zum 28. Februar 2025 können Sie noch teilnehmen. Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung!

Zur Umfrage
DBFZ-Workshop und Einweihung Pilotanlage SBGDBFZ
Workshop zu LNG im Verkehr mit Inbetriebnahme der Pilotanlage für erneuerbares Methan

Am 18. März 2025 lädt das Innofuels-Projekts zum Workshop nach Leipzig ein. Dabei sollen die Potentiale von erneuerbarem LNG im Verkehr beleuchtet werden. Themen sind u.a. die Nutzung im Schwerlastverkehr und in der Schifffahrt, die Reduktion von Treibhausgasen und Luftschadstoffen, die Problematik des Methanschlupfes, sowie Fördermöglichkeiten und innovative Bereitstellungskonzepte. Der Workshop bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen und Lösungsansätzen. Im Anschluss findet die feierliche Inbetriebnahme der Pilotanlage für erneuerbares Methan auf dem Gelände des Deutschen Biomasseforschungszentrum statt.

Zur Anmeldung
Ankündigung des Methanol-Workshops in Rüsselsheim
Strategien für eine nachhaltige reFuels-Nachfrage und -Angebotsentwicklung

Am 02.04.25 möchten wir im Rahmen dieses Workshops Strategien und Maßnahmen diskutieren, die zu einer langfristigen Stärkung von Geschäftsbeziehungen zwischen Anbieter- und Abnehmerseite führen können. Dabei liegt der Fokus auf den Anwendungsfeldern Luftfahrt, Schifffahrt und bodengebundener Verkehr. Der Workshop richtet sich vordringlich an Teilnehmende von BMDV-Förderprojekten zu erneuerbaren Kraftstoffen und findet in Präsenz an der Hochschule RheinMain in Rüsselsheim statt.

News und Aktuelles

Neues Glossar auf der InnoFuels-Webseite
Entdecken Sie unser neues Fachwörterverzeichnis!

Ab sofort finden Sie auf InnoFuels.de ein umfangreiches Glossar mit rund 100 Fachbegriffen aus der Welt der erneuerbaren Kraftstoffe und Energietechnologien. Ob alkoholbasierte Kerosinsynthese, Fischer-Tropsch-Synthese, Flüssigerdgas, Naphtha oder Wasserelektrolyse – unser Verzeichnis bietet Ihnen präzise Erklärungen zu zentralen Themen und Begriffen.

Das Beste: Das Fachwörterverzeichnis wird kontinuierlich erweitert, sodass Sie immer auf dem neuesten Stand bleiben. Schauen Sie vorbei und lassen Sie sich inspirieren!

Zum Glossar
Efuels und die Energiewende - Veranstaltung mit Olaf Toedter bei der Naumann-Stiftung
Klarheit in der Debatte schaffen

Bei einer Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung in Karlsruhe stand kürzlich ein hochaktuelles Thema im Fokus: eFuels und ihre Rolle in der Energiewende. InnoFuels-Projektleiter Olaf Toedter hielt einen Impulsvortrag, der darauf abzielte, die Vielschichtigkeit des Themas verständlich zu machen, verbreitete Mythen zu widerlegen und eine klare sowie fundierte Darstellung der Realität rund um eFuels zu liefern. Dabei wurde das gesamte Themenspektrum behandelt: von der Terminologie der Kraftstoffe über technische Abhängigkeiten und regulatorische Rahmenbedingungen für den Markthochlauf bis hin zur aktuellen Entwicklung des reFuels-Hochlaufs.

LinkedIn News
InnoFuels ist jetzt auf LinkedIn – Vernetzen Sie sich mit uns!

Das Plattform-Projekt InnoFuels hat ab sofort eine eigene LinkedIn-Seite! Dort erwarten Sie spannende Neuigkeiten, Projekt-Highlights und die Möglichkeit, sich mit der Community der erneuerbaren Kraftstoffe auszutauschen und zu vernetzen. Unser Ziel ist es, viele angeregte Diskussionen zu führen, gemeinsam Wissen zu teilen und voneinander zu lernen. Wir laden Sie herzlich ein, unserer Seite zu folgen und sie in Ihrem Netzwerk zu teilen, um die Reichweite von InnoFuels weiter zu steigern. Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung!

Zur LinkedIn-Seite
Übersichtsseite
Neu auf InnoFuels.de: "Wissen im Überblick"

Entdecken Sie unsere neue Rubrik! In "Wissen im Überblick" finden Sie kompakte, fundierte Informationen rund um die aktuellen Entwicklungen und Rahmenbedingungen im Verkehrssektor. Bleiben Sie stets informiert und nutzen Sie die übersichtlichen Zusammenfassungen für einen schnellen Einstieg in wichtige Themen. Der erste Schwerpunkt befasst sich mit den rechtlichen Vorgaben, die für den Hochlauf von reFuels relevant sind. Der Innovationsschwerpunkt Nachhaltigkeit hat hierfür umfassende Übersichten zu den wichtigsten Zertifizierungssystemen für nachhaltige Kraftstoffe und chemische Zwischenprodukte erarbeitet.

Jetzt ansehen
Interview
"Strombasierte Kraftstoffe stehen im Schiffsverkehr erst am Anfang ihrer Entwicklung"

Anlässlich der Rostocker Großmotorentagung (RGMT) am 12. und 13. September beschreibt Dr.-Ing. Karten Schleef vor welchen Herausforderungen die Schifffahrt steht und wie der Hochlauf erneuerbarer Kraftstoffe die Branche voranbringen könnte. Der Lehrstuhl für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren der Universität Rostock ist Mitorganisator der RGMT, die sich als internationales Forum für den fachlichen Dialog zwischen Gesetzgebung, Forschern, Entwicklern und Betreibern von Großmotoren. In diesem Jahr wird auch das Projekt InnoFuels mit einem Stand vertreten sein.

Zum Interview
Neue Publikation des ISP Luftfahrt
Wie Stakeholder die Hemmnisse für den Markthochlauf von SAF einschätzen

Eine neue Publikation des Innovationsschwerpunkts Luftfahrt analysiert die Hindernisse und Herausforderungen, die den Markthochlauf von SAF in Deutschland derzeit bremsen. Die Hemmnisse wurden in zwei Stakeholder-Workshops im September 2023 und Februar 2024 identifiziert und durch Literaturrecherche sowie Experteninterviews ergänzt. Ziel ist es, bei der Entwicklung von Lösungsansätzen den Fokus auf die am höchsten priorisierten Hemmnisse zu legen, um den Markthochlauf von SAF effektiv voranzutreiben.

Zur Publikation

FÖRDERUNG

Das Projekt InnoFuels startete im Februar 2023 und läuft bis Ende August 2026. Es wird im Rahmen des Gesamtkonzepts Erneuerbare Kraftstoffe mit insgesamt 5,24 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie für die Entwicklung regenerativer Kraftstoffe wird von der NOW GmbH koordiniert und durch die Projektträger VDI/VDE Innovation +Technik GmbH sowie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. umgesetzt.